Die Berentzen-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2020 einen Konzernumsatz von 154,6 Millionen Euro erzielt und liegt damit 7,7 Prozent unter dem Vorjahr. Mit der heutigen Bilanzmeldung bestätigt das Unternehmen seine Anfang Februar veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse. Das Betriebsergebnis Ebit erreichte demnach 5,2 Millionen Euro, nach 9,8 Millionen Euro im Vorjahr, das Ebitda fiel von 18,4 auf 14,1 Millionen Euro. Trotz der Corona-bedingten Verluste sei es gelungen, das Geschäftsjahr profitabel abzuschließen, resümiert Vorstand Oliver Schwegmann.
Sehr unterschiedlich entwickelten sich dabei die verschiedenen Segmente. Mit einem kleinen Umsatzminus von 0,4 Prozent verzeichneten die Spirituosen noch die geringsten Verluste. Dabei litt laut Schwegmann vor allem das Geschäft mit den Markenspirituosen, von denen viele für Geselligkeit und Feiern stehen, allen voran Berentzen und Puschkin.
Dass die Kategorie dennoch annähernd das Niveau des Vorjahrs erreichte, sei vor allem kräftigen Umsatzzuwächsen bei den Premiumspirituosen zu verdanken, so der Konzernchef. Viele Konsumenten hätten im vergangenen Jahr verstärkt zu hochwertigen Genussspirituosen gegriffen, dabei sei das Preis-Leistungs-Verhältnis der Premium-Handelsmarken „die perfekte Antwort auf höchsten Qualitätsanspruch bei gleichzeitig pandemiebedingter Preissensibilität“ gewesen. Hier sei die vor drei Jahren begonnene Strategie der Premiumisierung „absolut aufgegangen“, betont Schwegmann.
AfG-Geschäft leidet besonders stark
Auch innerhalb des Segmentes „Alkoholfreie Getränke“, das insgesamt ein Umsatzminus in Höhe von 11,8 Prozent verzeichnete, zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen. Die temporären Schließungen der Gastronomie führten laut Unternehmensangaben insbesondere im Konzessionsgeschäft zu signifikanten Absatz- und Umsatzrückgängen. Beim Absatzvolumen der eigenen Markenprodukte konnte das Unternehmen hingegen insgesamt stärkere Zuwachsraten erzielen als der AfG-Gesamtmarkt in Deutschland. Besonders hervorgetan hat sich dabei die Marke „Mio Mio“, die erneut ein zweistelliges Absatzplus verzeichnete.
Am stärksten von der Pandemie betroffen war das Segment der Frischsaftsysteme mit einem Umsatzrückgang von 25 Prozent. Auch hier kamen die Verkäufe insbesondere der Fruchtpressen im Absatzkanal Gastronomie und Hotellerie in allen für die Berentzen-Gruppe relevanten Märkten zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Und für den Lebensmittelhandel sei angesichts der Sonderbelastungen durch Corona für viele Handelspartner nicht die richtige Zeit gewesen, sich mit der Investition in Fruchtpressen auseinanderzusetzen, erklärt Schwegmann.
Auch für das Geschäftsjahr 2021 rechnet die Berentzen-Gruppe noch mit negativen Effekten der Pandemie. Das Management erwartet daher einen Umsatz und ein Ergebnis etwa auf dem Niveau des Vorjahres.