Die Deutschen schätzen ihre persönliche Finanzlage aktuell besser ein als noch vor fünf Jahren. 39 Prozent geben an, dass ihre finanzielle Situation sich zwischen 2013 und 2018 verbessert hat. Nur jeder fünfte Bundesbürger sagt, dass es ihm mit dem Blick aufs Bankkonto heute schlechter geht. Ähnlich positive Ergebnisse (37 Prozent) zeigen sich auch im europäischen Vergleich. Der globale Wert liegt mit 58 Prozent sogar noch deutlich höher.
Das ist das Ergebnis der aktuellen Nielsen-Wohlstands-Studie, die die Einschätzung der Verbraucher zu ihrer persönlichen finanziellen Situation, ihrer Bereitschaft, Geld auszugeben, und ihrem Einkaufsverhalten im Vergleich von 2018 zu 2013 abbildet. Weltweit untersucht Nielsen diese Aspekte seit 2005 regelmäßig in 64 Ländern.
„Zuversichtlicher Blick aufs Bankkonto“
Über die Hälfte der Verbraucher können demnach ihr Geld außerdem ohne größere Bedenken ausgeben. 23 Prozent der Befragten hierzulande können Ausgaben sorglos tätigen, weitere 41 Prozent sehen sich in einer komfortablen Ausgabesituation. 36 Prozent geben jedoch auch an, dass ihre finanziellen Mittel nur für die Grundlagen reichen.
„Die positive Lage unserer Wirtschaft, der Tiefstand der Arbeitslosigkeit und steigende Löhne sorgen dafür, dass die Deutschen in der Regel einen relativ zuversichtlichen Blick auf ihr Bankkonto werfen können“, sagt Fred Hogen, Handelsexperte bei Nielsen Deutschland. „Das zeigt auch das bewusste Ausgabe- und Einkaufsverhalten der Bundesbürger.“
Mehr Geld für Lebensmittel
2018 gaben viele Deutsche an, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. 31 Prozent der Verbraucher sagen, dass ihre Ausgaben in diesem Bereich deutlich gestiegen sind; nur 16 Prozent geben heute weniger aus. Dieser Trend zeigt sich auch im europaweiten sowie globalen Vergleich. So stecken im Schnitt 39 Prozent der Europäer mehr Geld in ihren Lebensmitteleinkauf, global sind es sogar 44 Prozent.
Hingegen sparen die Konsumenten hierzulande beim Ausgehen. Zum Beispiel für Restaurantbesuche gibt fast ein Drittel (28 Prozent) der Deutschen weniger Geld aus als noch vor fünf Jahren. „Die Deutschen legen viel Wert auf Lebensmittel und geben ihr Einkommen entsprechend dafür aus. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Verbraucher qualitätsbewusst einkaufen“, erläutert Fred Hogen.
Nach Nielsen-Erhebungen möchten sich die Deutschen nicht nur etwas gönnen, sondern auch Aspekte wie Bio, Nachhaltigkeit oder Tierwohl spielen in den letzten Jahren eine immer größere Rolle. Hinzukommen Hogen zufolge jedoch auch steigende Preise insbesondere für Lebensmittel, Mieten und Versorgungskosten, die die Verbraucher im Vergleich zu 2013 stärker belasten würden.