Das Allgäuer Brauhaus hat sich im Geschäftsjahr 2023 gegen den Branchentrend positiv entwickelt. Während der Bierabsatz in Deutschland um 4,2 Prozent und in Bayern um 3,2 Prozent zurückging, schloss die zur Radeberger Gruppe gehörende Brauerei das Jahr mit einem Plus von 10,9 Prozent beim Getränkeabsatz inklusive Lohnproduktion ab. Der Markenvertrieb beim Bier legte um 11,2 Prozent zu.
Wachstumstreiber waren laut Vorstand Heinz Christ die Biere der Marke Allgäuer Büble und das Oberdorfer Helle. Konkrete Absatzzahlen teilt das Unternehmen nicht mit. Laut Nielsen-Marktforschungsdaten, die Getränke News vorliegen, wuchs das Allgäuer Büble in den Vertriebsschienen LEH und GAM um 5,5 Prozent auf gut 164.000 Hektoliter. Das 2020 in den Markt eingeführte Oberdorfer Helle legte um 47 Prozent auf rund 82.000 Hektoliter zu und steht aktuell im Nielsen-Markenranking der Hellbiere auf Platz 14.
Hohe Kosten lassen Umsatzplus schmelzen
Den Angaben zufolge legten die Umsatzerlöse der Brauerei – nach Abzug der Biersteuer – um insgesamt 13,4 Prozent auf knapp 40 Millionen Euro zu. Diesem Plus stünden allerdings überproportional hohe Aufwendungen gegenüber, insbesondere bei Material, Energie und Personal. Die Kostensteigerungen schlugen mit einem Jahresfehlbetrag von rund 654.000 Euro zu Buche. Dennoch sei man überzeugt, „trotz anhaltender Durststrecke im deutschen Biermarkt die richtige Unternehmensaufstellung, die potenzialreichen Marken und die richtigen Mitarbeitenden für eine nachhaltige gute Zukunft unserer Traditionsbrauerei zu haben“, so Christ.
Für das laufende Geschäftsjahr geht die Traditionsbrauerei von einem moderaten Anstieg beim eigenen Absatz und Umsatz aus, sowohl im Handel einschließlich Lieferdiensten als auch in der Gastronomie. Die Prognose stützt sich auf eine sich abschwächende Inflation, zuletzt wieder anziehende Konsumneigung, die stabilisierte Absatzentwicklung in der Gastronomie als wichtigem Vertriebskanal sowie auf die hohe Wertschätzung bayerischer Lebensart.
Demgegenüber stünden andauernd hohe Kostenniveaus sowie notwendige Investitionen unter anderem in Technik und Logistik, Vertrieb und Marketing. Nach Einschätzung des Vorstands werden sie das Betriebsergebnis weiterhin „moderat“ belasten. „Wir werden uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen und unsere Wachstumsstrategie selbst unter volatilen Rahmenbedingungen konsequent fortsetzen“, betont Heinz Christ.