Alkoholfreie Biere behaupten sich in der Corona-Krise besser als alle alkoholhaltigen Sorten. Wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) mitteilt, ist im vergangenen Jahr im Handel die Nachfrage nach alkoholfreien Biermischgetränken wie Radler besonders stark gestiegen. Das Marktforschungsunternehmen Nielsen gibt hier ein Absatzplus gegenüber 2019 von 16,5 Prozent an. Alkoholfreies Pils und alkoholfreies Schankbier legten um 6,2 Prozent zu. Die Entwicklung in der Gastronomie 2020 kann wegen der Lockdowns nicht bewertet werden.
„Die positive Entwicklung bei alkoholfreien Bieren ist in der Corona-Krise ein kleiner Lichtblick, auch wenn Zuwächse im Handel in diesem noch überschaubaren Segment natürlich niemals den kompletten Zusammenbruch des Gastronomiegeschäftes kompensieren können“, sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des DBB. Deutschlands Brauer seien bei alkoholfreien Innovationen im internationalen Vergleich führend und entschlossen, diese Marktposition weiter auszubauen.
Mehr als 700 alkoholfreie Marken
Eine Verbraucherumfrage für den DBB (Januar 2021, 2040 Befragte) bestätigt den Trend: Alkoholfreies Radler liegt mit 31 Prozent in der Beliebtheit vorne, dicht gefolgt von alkoholfreiem Weißbier (30 Prozent). Jeder Vierte bevorzugt alkoholfreies Pils. Laut der Umfrage trinkt mittlerweile beinahe jeder zweite Deutsche (46 Prozent) alkoholfreie Biere – Tendenz steigend. Nach Angaben des Verbandes gibt es mittlerweile fast 7.000 Biermarken in Deutschland – mehr als 700 davon sind alkoholfreie Biere und Biermischgetränke.
Wachstum trotz Corona-Krise
Tatsache ist: Keine andere Biersorte hat in den letzten zehn Jahren so stark zugelegt wie alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke. Wurden 2010 noch rund 4,3 Millionen Hektoliter alkoholfrei produziert, verkauften Deutschlands Brauereien 2020 trotz der Corona-Krise und eines viermonatigen Lockdowns der Gastronomie bereits mehr als 6,6 Millionen Hektoliter alkoholfreies Bier und Malztrunk. Dies entspricht einer Steigerung des Marktanteils von 53 Prozent innerhalb dieser Dekade. Der Marktanteil im Lebensmittelhandel liegt inzwischen bei fast sieben Prozent. Nach Prognosen des DBB wird sich das dynamische Wachstum in den nächsten Jahren fortsetzen und die Zehn-Prozent-Marke früher als erwartet überschritten.