Anheuser-Busch InBev übernimmt ab 1. September den nationalen Vertrieb der Biere von Crew Republic. Der Braukonzern steigt hierzu mit seiner Tochtergesellschaft ZX Ventures mit einer Minderheitsbeteiligung bei den Münchner Craftbrauern ein. Die operative Umsetzung der Vertriebskooperation beginne am 1. Oktober, heißt es.
Die erst im April 2018 geschlossene Vertriebspartnerschaft mit der gdp Global Drinks Partnership GmbH wird zum 1. September beendet. Damals kündigten die Craftbrauer mit der gdp „den nächsten großen Schritt, heraus aus den Kinderschuhen‘“ an. Doch daraus wurde nichts: Denn obwohl die Münchner Vertriebsprofis neben zahlreichen Premium-Getränken auch die Erfolgsmarke Fever-Tree im Portfolio haben und damit einen „Türöffner“, wurden die Erwartungen von Crew Republic offenbar nicht erfüllt. Große Absatzsteigerungen blieben aus. Das soll sich jetzt mit AB InBev ändern.
„Seit unseren Anfängen mit unseren ersten Hausbrauversuchen in meiner Münchner Wohnung im Jahr 2011, sind wir einen langen Weg gegangen. Mit AB InBev haben wir nun den richtigen Partner, um das Thema endlich großzumachen“, sagt Mario Hanel, Mitbegründer von Crew Republic. Im Unterschied zum vorigen Vertriebspartner agiere der Braukonzern nicht als Handelsvertreter, sondern als Teilhaber. Künftig würden die Kunden das Bier nicht mehr bei den Münchner Craftbrauern, sondern direkt bei AB InBev bestellen.
Gastronomie als Schlüssel zum Erfolg
Ein riesiger Vorteil des neuen Vertriebspartners sei sein enormes Netzwerk und Bier-Know-how, erklärt Hanel. Hinzu komme die Stärke auf dem Crew-Heimatmarkt München. „Der Schlüssel zum Erfolg von Craftbier ist die Gastronomie. Es gibt nur wenige Player, die uns in der Münchner Gastronomie so helfen können wie AB InBev mit seinen Marken Spaten und Franziskaner“, sagt Hanel im Gespräch mit Getränke News.
Florian Weins, Deutschland-Chef bei AB InBev, erklärt: „Die Gründer von Crew Republic gehören nicht nur zu den Pionieren der deutschen Craftbier-Szene, sie produzieren auch hervorragende, mehrfach preisgekrönte Biere, nach deutschem Reinheitsgebot. Crew Republic bietet die passende Ergänzung zu unserem bereits bestehenden Portfolio.“
Brauerei soll ausgebaut werden
„Der komplexe deutsche Markt bleibt eine Herausforderung für unsere kleine Brauerei, deren Biere ein überregionales Publikum ansprechen“, sagt Timm Schnigula, der zweite Gründer von Crew Republic. „Die neue Partnerschaft ist daher eine großartige Möglichkeit, unsere Biere noch mehr leidenschaftlichen Biertrinkern zugänglich zu machen“, so Schnigula. Hierfür sei geplant, die Kapazitäten durch den Ausbau der Brauerei von aktuell 12.000 Hektolitern pro Jahr auf gut 25.000 Hektoliter auszubauen.
Branchenkenner sehen in der neuen Vertriebspartnerschaft außerdem ein Signal dafür, dass sich AB InBev nun doch nicht vom deutschen Markt verabschieden will, wie seit längerem in der Braubranche spekuliert wird.
Über Crew Republic
Im Jahr 2011 kündigten die beiden Gründer Mario Hanel und Timm Schnigula ihre Bürojobs und stiegen in ihrer Münchner Hinterhof-WG mit einer Heimbrauanlage ins Craftbier-Geschäft ein. Seitdem steht Crew Republic für handwerklich gebraute und geschmacklich außergewöhnliche Biere. Das Unternehmen hat 15 Mitarbeiter und seit 2015 eine eigene Brauerei in München-Unterschleißheim.
Über Anheuser-Busch InBev
Anheuser-Busch InBev mit Sitz in Leuven (Belgien) ist der weltgrößte Brauer und beschäftigt weltweit in 50 Ländern rund 175.000 Mitarbeiter. In Deutschland ist das Unternehmen mit Marken wie Beck’s, Franziskaner, Hasseröder, Diebels und Corona vertreten und beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter an vier Standorten.